FOTOGRAFIEN der Yashica MF-3 Super, Nathalie Bissig

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Diese Kompakt Kamera habe ich auf einem Ausflug in den Kanton Uri mit einem Kodak Porta 160 ISO getestet. Sie diente wohl einst als Werbegeschenk, ist aus Plastik mit einer miesen Linse, hinten steht eine Adresse und ein ominöses Kästchen mit einem wuchtigen Blitz Stecker und einem on/off Schalter, welche beide nicht funktionieren. Einstellen kann man wenig, für die Wahl der Belichtung wähle man auf dem Rädchen das passende Piktogramm: Sonne, Sonne mit Wolke, Wolke, Regen. Voilà.

Erhofft hatte ich mir eine Art Lomoeffekt, die Freude am kreativen Potential des Zufalls und die Lust, keine Entscheidungen zu treffen. Die Bilder jedoch sind doch sehr versumpft und ich würde nicht mehr mit ihr arbeiten. Dennoch: Sie funktioniert, zwar eingeschränkt, aber je nach dem, kann diese Kamera zu einem Projekt passen.

FOTOGRAFIEN der Minolta Riva Panorama, Nathalie Bissig

Minolta Riva Panorama

 

Minolta Riva Panorama

 

Minolta Riva Panorama

Minolta Riva Panorama

Diese knapp 200 Gramm leichte Kompaktkamera Minolta Riva Panorama beschneidet das Negativ des Kleinbildformates oben und unten und man arbeitet somit mit einem Ausschnitt von 12,2mm: 35mm. Das Objektiv ist 24 mm f/4,5. Erst etwas skeptisch über dieses langgezogene Format, bin ich schon nach den ersten Aufnahmen BEGEISTERT. Belichtet wurden die Bilder auf einem TMAX 400 ISO.

Gerade für die Schnappschüsse von Menschen in einem Raum entsteht eine unauffällige, fast filmische Erzählmöglichkeit die mich packt. Bei dieser Kamera ist man reduziert auf Point ans Shoot, was ich mit Freude auskoste. Den Blitz könnte man ein und ausschalten, diese Funktion ist jedoch bei diesem Exemplar nicht möglich.

Fazit: Die Kamera ist mega mega cool! Ich bewerbe mich hiermit offiziell für den Kauf dieser neuen HELDIN.

FOTOGRAFIEN der Zenza Bronica, David Wieck

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Wenn schon eine Heldin, dann im Mittelformat. Ich dachte eher an alte Balgenkameras im Format 6×9 oder zwei-äugige Spiegelreflexkameras im Format 6×6. Dann bekam ich einen Koffer mit der Zenza Bronica ETRSi – ein Traum von einer Kamera, von der ich viel gehört hatte, die ich aber noch nie in der Hand hatte.

Eingeführt wurde die Kamera im 6×4,5cm Format 1977. Die Version ETRSi mit elektronischem Seiko Zentralverschluss und TTL Blitzlichtmessung erschien 1989 und wurde produziert bis Anfang 2000.  Mir wurde ein wunderschönes Exemplar mit Zwischenringen, Mattscheibensucher, Prismensucher, Wechselmagazinen, 2 Objektiven u.v.m überreicht. Sauber zerlegt in Einzelkomponenten. Und wie sich herausstellen sollte, funktioniert die Heldin mit 2,8/75mm und 4/40mm Objektiv absolut perfekt.

Den Zusammenbau habe ich nur mit intensivem Studium der Gebrauchsanleitung hinbekommen. Zahllose Knöpfchen, Schalter, Riegel und ein Schieber laden zur Fehlbedienung ein und trotz ausgiebiger Fingerübungen im Vorfeld, ist der erste sorgfältig belichtete Rollfilm gänzlich blank geblieben. Weiterlesen

FOTOGRAFIEN der Zeiss Ikon Prontor S, Herbi Lingenhel

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Die Zeiss Ikon 6x6cm stach mir im Foto-Ernst sogleich ins Auge, da mein Vater in den 60ern und 70ern mit einem fast identischen Apparat fotografierte. Er ist für eine Mittelformatkamera extrem handlich, klein und leicht und liefert Bilder mit wunderbar feiner Auflösung. Die Fixoptik lässt sich ausklappen und funktioniert mit einem Balgen wie eine Laufbodenkamera.

Alle Einstellungen wie Verschlusszeit und Blende müssen natürlich von Hand justiert und extern gemessen oder wie beim Fokus geschätzt werden. So fühlte ich mich 40-50 Jahre in die Fotopionierzeit meines Vaters zurückversetzt und begab mich mit diesem Relikt auf Bildersuche. Weiterlesen

FOTOGRAFIEN der Zeiss Ikoflex Favorit 887/16, Martin Baumgartner

Martin Baumgartner

Ja, diese Zeiss Ikoflex Favorit 887/16 ist schon ne scharfe Nummer.

Diese Zwillingslinsen Kästchen waren mir ja nur aus weiter Ferne bekannt und so war es mir eine grosse Freude endlich mal eine davon auszuprobieren. Irgendwie hatte ich ein klares Gefühl für die Überholtheit dieser Technik. Ein bisschen Recherche im Netz waren nötig um den ersten Einstieg zu finden, dann gings los.

Eine Rolle Farbfilm wurde an einem verschneiten Frühlingstag verknipst und danach auch gleich entwickelt.

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Fotografien der Agfa-Box von Felix von Wartburg

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Felix von Wartburg

Die Agfa Box 6×9­ Rollfilm ­Kamera aus den 1930er ­Jahren

Heute will ich meine Agfa Box Kamera vorstellen, die ich mir als Primarschüler so um 1955 aus meinem Taschengeld gekauft habe. Ich war damals «Ausläufer» und Gehilfe in einem Fotogeschäft am Rennweg in Zürich, wo ich aufgewachsen bin. Es gab zu jener Zeit schon technisch weit ausgefeiltere Kameras für Kleinbildfilme, mit Blenden­ und Verschlusseinstellungen und oft auch mit einem Kabelanschluss für Blitzgeräte, aber eine so «moderne» Kamera konnte ich mir nicht leisten.

Die Agfa Box 6×9­Rollfilm­Kamera war eine simple schwarze Box aus Holz oder Blech mit genarbtem Kunstleder überzogen. Das Objektiv bestand aus einer einzigen Linse mit einer Festbrennweite von zirka 105 mm, was ungefähr einer Normalbrennweite entsprach. Die Verschlusszeit lag bei fester Blende f/11 so um 1/30 Sekunde (abhängig vom schnellen oder langsamen Daumen) und konnte mit einem offenen Verschluss auch auf „Langzeit­ oder Dauerbelichtung“ eingestellt werden.

Das Negativformat war auf Rollfilm im Format 6×9 cm ausgelegt. Die Agfa Box hat zwei billige, nur mit Mühe einsehbare Prismensucher für Hoch­ und Querformat, aber leider kein Stativgewinde. Deshalb waren viele Bilder verwackelt und unscharf. Auf der Rückseite war ein rotes Filmfenster, durch das man den Filmtransport zum nächsten Bild kontrollieren konnte. Da dies sehr schlecht erkenntlich war, gab es oft ungewollte Doppel­ oder Leerbelichtungen. Trotzdem war die Kamera sehr beliebt und ein Verkaufserfolg. Wer mit ihr fotografierte, brachte diese meistens zum Fotogeschäft, wo der belichtete Film vom Fachmann aus der Kamera entfernt und durch einen neuen unbelichteten Film ersetzt wurde. Den Filmwechsel trauten sich die damaligen Fotoamateure meistens nicht selber zu. Schon 1880 prägte George Eastman (der Gründer von Kodak) den heute noch von Marketingfachleuten bewunderten Werbeslogan: «You press the button, we do the rest» (Sie drücken auf den Auslöser. Wir erledigen den Rest). Filmwechsel waren damals etwas für das Fotofachgeschäft. Und die belichteten Papierabzüge wurden den Kunden oft sogar nach Hause gebracht. Das war eine meiner Aufgaben als «Ausläufer». Agfa hatte zwischen 1930 und 1932 Hunderttausende dieser Boxen günstig unter das Volk gebracht und an den Rollfilmen gutes Geld verdient. Dass man noch heute – bald hundert Jahre nach dieser Zeit – mit der Agfa Box 6×9­Rollfilm­Kamera aus den 1930er­Jahren immer noch fotografieren kann, darf man als Glücksfall bezeichnen. Es grenzt an ein Wunder, dass es heute immer noch die Rollfilme im 120er Format zu kaufen gibt, dass man diese immer noch photochemisch entwickeln und weiter verarbeiten kann. Dabei ist es jedermann erlaubt, diese chemisch zu entwickeln und danach entweder chemisch oder digital weiter zu verarbeiten. In 14 Jahren wird die Agfa Box 6×9­Rollfilm­Kamera 100 Jahre alt sein. Sie wird dann die Kamera sein, mit der nicht nur unsere Eltern, sondern auch unsere Gross­ und Urgrosseltern fotografiert haben. Von denen leben die meisten nicht mehr. Aber die Agfa Box 6×9­Rollfilm­Kamera aus den 1930er­Jahren lebt weiter und macht brauchbare Bilder wie eh und je. Mit ihr zu Fotografieren macht Spass, erregt Aufsehen und ist ein echtes Abenteuer.

Felix von Wartburg, Luzern

15. Juli 2016

Geplante FOTOGRAFIEN der Canon A1, Michael Benko, Kameramann und Mitglied des Projekts „Foto-Ernst“ – Haus der analogen Kunst

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Michael BENKO, Kameramann und Mitglied der Projekt „Foto-Ernst“ – Haus der analogen Kunst

Ich habe die Canon A1 zwischen den Perlen von analogen Fotokameras im „Foto-Ernst“ – Haus der analogen Kunst gefunden. Dieses Model war in seiner Zeit eine semi-professionelle Spiegelreflexkamera und war das Topmodell der A-Serie. Die A-1 wurde von 1978 bis 1985 gebaut. Besondere Bedeutung erlangte die A-1 dadurch, dass sie als erste über eine Vollautomatik – von Canon Programmautomatik genannt – verfügte, bei der Blendenwert und Verschlusszeit automatisch vom Mikroprozessor der Kamera bestimmt werden. Beide Seiten der A-1 wiesen Gebrauchsspuren auf, was darauf schliessen lässt, dass diese Perle in früheren Jahren bereits rege im Einsatz war. Abgesehen davon ist die Kamera ein sehr schöner Apparat und mit einem Objektiv Canon 50 / 1.8 ausgerüstet. Heute wird diese Perle  zwischen 50.- bis 200.- CHF zum Kauf angeboten.

Schwarze Perle

Ich konnte diese Perle leider nicht zur Heldin erwecken, denn die Kamera hat nicht funktionierte und keine Bilder geliefert. Weiterlesen