Fotografien der Lipca Rollop, Gunnar Remane

Lipca Rollop? – nie davon gehört!

Meine Recherchen haben ergeben: Lipca steht für „Lippische Camerafabrik“ und Rollop sollte wohl ähnlich wie Rollei klingen. Eine kleine Firma, die zwischen 1949 und 1958 in Barntrup diese Kameras hergestellt hat.

Die Rollop ist jedenfalls eine zwei-äugige Spiegelreflex nach dem Vorbild der legendären Rolleiflex. Da mich dieser Kameratyp schon immer fasziniert hat, ich aber noch nie damit fotografiert hatte, ist mir die Rollop aus dem Regal bei Foto-Ernst förmlich in die Arme gesprungen.

Die Bedienung der Kamera ist absolut unproblematisch, Blende, Verschlusszeit und Schärfe, mehr gibt es nicht einzustellen. Zum Film einlegen hilft eine gewisse Erfahrung mit analogen Mittelformatkameras. Die Belichtung wird geschätzt, ausser man nimmt ein externes Gerät mit.

Es ist eine besondere Art zu fotografieren, wenn man von oben auf die Mattscheibe schaut. Auch die Perspektive ändert sich, da man die Kamera notgedrungen tiefer hält, als wenn man durch einen Prismensucher zielt. Die Bilder kommen vom Herz, sagen manche Leute.

Schwarzweissbilder schienen mir passend zu dieser Kamera und so bin ich also losgezogen mit der Rollop. Die ersten Bilder habe ich noch im Foto Ernst aufgenommen, dann bin ich durch die Kreise 4 und 5 zur Photobastei gelaufen,wo gerade eine Ausstellung vorbereitet wurde.

Nach der Entwicklung habe ich noch eine Feststellung gemacht es ist sehr leicht Doppelbelichtungen zu machen. Filmtransport und Verschluss spannen sind unabhängig voneinander. das Beispiel in der Bildergalerie ist rein zufällig entstanden. Das hat mich daran erinnert, dass die analoge Fotografie mehr Überraschungen dieser Art mit sich bringt als es von einer vollautomatischen Digitalkamera zu erwarten ist. Das finde ich erfrischend und manchmal kommt man dabei auf die besten Einfälle.