Film der Bolex Zoom Reflex P3, Manuel Haefele

Bolex Zoom Reflex P3, #A37414

Die wunderschöne Doppelacht Bolex hat mich sofort angesprochen! Alles mechanisch und ein grossartiges Design. Auch der Film hat mich angesprochen, da ich das Filmwechseln als Herausforderung angenommen habe.

Objektiv: Zoom. Format: Doppel Acht. Film: Wittnerchrome 200D 16/N8, 7.5m, 200 ASA, Farbumkehrfilm Tageslicht

Hier zu sehen sind spontane Filmaufnahmen aus Berlin. Wir gingen mit der coolen Bolex durch die Strassen und hielten bei speziellen Sujets drauf. Sogar die hippen Berliner haben uns komisch angeschaut als wir mit der Vintage-Kamera durch die Viertel liefen.

Die Bolex Zoom Reflex P3 ist eine Grossartige Kamera. Leider war der Bildstand nicht immer korrekt.

Freischaffender Kameramann, Manuel Haefele, manuelhaefele.ch

Fotografien der Contax 139 Quarz, Michaela Theus

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Fotografien der Contax 139 Quarz, Michaela Theus

Meine ersten Erfahrungen mit einer analogen Kamera durfte ich mit der Contax 139 Quarz machen. Die Kamera ist sehr handlich und leicht und bietet sich ideal als Reisebegleiter an. Die Automatik ermöglicht es, spontan Bilder aufzunehmen und schnell zu agieren.

Sie begleitete mich auf einer Reise durch Marokko, und so fest mir dieses Land ans Herz gewachsen ist, so gern habe ich diese Kamera gewonnen.

Am Anfang unserer Reise habe ich hauptsächlich digital fotografiert, doch schnell bin ich dem Reiz der analogen Welt verfallen. Ich hatte Null Erfahrungen mit einer analogen Kamera, noch nie einen Film entwickelt und keine Ahnung, ob ich mir ein gutes Ergebnis erhoffen durfte, schliesslich stammten auch die Film von Foto Ernst nicht mehr aus diesem Jahrhundert. Deshalb sagte ich mir: „Auch wenn am Schluss nix dabei raus kommt, versuch einfach die Bilder in dein Gedächtnis einzubrennen, damit sie zumindest dort erhalten bleiben“. Mit diesen Gedanken im Kopf, wanderte ich durch die Gassen von Marrakesch, machte Begegnungen mit Menschen und schnupperte die reine Luft des Atlasgebirges. Mein Blick blieb wach, ständig durch den Sucher gerichtet. Drei Filme habe ich durchgeknipst ohne klare Vorstellungen für ein Resultat.

Umso grösser war die Freude, nach drei Monaten meine Bilder das erste Mal zu sehen. Die Überraschung war beeindruckend. Bei vielen Bildern konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, sie geschossen zu haben, und doch erkenne ich mich ein stückweit in ihnen wieder. Es sind Szenarien und Menschen, welche ich mit meiner Linse streifte und die mich zum Abdrücken bewegten.

Michaela Theus

Fotografien der Asahi Pentax Spotmatic, Ernst Schroeter

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ASAHI PENTAX Spotmatic, Heldin von Ernst Schröter

Diese elegante schwarze Kleinbildkamera aus den frühen 70ern mit Normalobjektiv 1.7/55mm, 42mm Schraubgewinde, habe ich aus dem Dornröschenschlaf geweckt und einen Schwarzweissfilm und einen Farbfilm belichtet. Aktuell bei uns war gerade die Aufzucht von Schwalbenschwanz-Schmetterlingen vom Ei bis zum Schmetterling, so dass ich mit Stativ und Zwischenringen hantierte. Nicht ganz einfach war, „im freien Feld“ und auch im Haus die Schärfentiefe hinzukriegen und die Schärfe am richtigen Ort genau zu sehen.

Durch die Möglichkeit, Negative zu scannen und so auch elektronisch weiter zu verwenden, habe ich Lust gekriegt, wieder mal analog zu fotografieren.

Fotografien der Minolta XG-1, Christiane Gerber

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Heldin Minolta XG-1 / Christiane Gerber

Ich staunte nicht schlecht, als ich den Raum mit den Gestellen voller Perlen aus dem Haus Foto Ernst betrat. So viele Kameras, die sich danach sehnen, wieder mal in die Hand genommen zu werden, Bilder schiessen zu dürfen. Die Vorstellung, mit einer davon zu fotografieren, eine auszuwählen, hat mich glatt überfordert. Und – schwupps – hatte ich schon eine in der Hand. „Hier, nimm diese hier. Diese Minolta XG-1 war meine allererste Kamera!“ strahlte Nicole Gerber, meine Schwester. Du liebe Zeit. Ich bin ja total ihr Gegenteil. Keine Ahnung von analoger Fotografie. Ich nahm die Herausforderung an, spurtete in die Kurse von Gianni Felicioni und tauchte in die Ruhe der analogen Welt ein. Mir war klar, dass die ersten Schritte nicht Meisterwerke hervorbringen, aber das Ausprobieren, Üben, auf die Pirsch gehen hat mich sehr fasziniert.

Die ersten Bilder entstanden rund ums Haus Foto Ernst: Die Vespa von Nicole, Impressionen während des Kurses. Und x-mal das vorbeifahrende Tram mit mitgehender Kamera… noch ein Ding der Unmöglichkeit: wackel wackel-zu spät-zu früh-zu schnell-zu langsam- aber, oh Wunder, das Tram ist erkennbar. Ein paar wenige Schritte traute ich mich alleine in die Stadt hinaus, schnurstracks zum Pavillon of Reflections der Manifesta. So war ich auch da mal noch zu Gast. Und das Rumpröbeln da auf der Treppe hat mir grossen Spass gemacht. Eine Ahnung, was alles möglich wäre und was es dazu alles an Übung bräuchte tauchte allmählich auf. Und gerne würde ich einen Film selber entwickeln, selber Vergrösserungen machen- und schwupps hat mich ein Fieber gepackt, das ich aber gleich loslassen musste, aus Zeitgründen, denn der Parallel Event dauert nur noch bis Mitte September.

Die Minolta XG-1 soll sich auch auf dem Blog noch präsentieren dürfen, das bin ich ihr schuldig. Also landeten die Filme in einem Labor, das für mich die Arbeit übernahm. Gespannt erwartete ich die Bilder. Und tatsächlich: die Perle Minolta XG-1 mauserte sich nach so vielen Jahren Ruhezeit zur liebenswürdigen Heldin Minolta XG-1. Ein einzigartiges Erlebnis. Mit einem Augenzwinkern habe ich mich von ihr verabschiedet. Wer weiss, vielleicht nehme ich sie doch wieder in die Hand? Ein Blick zurück – und, ja, es scheint, alsob sie mir zurückgeknipst hätte. Ein liebgewonnenes Geräusch begleitet mich aus dem Haus. Und ein frohes Lachen von Nicole. Ich würde ihr empfehlen, die Heldin Minolta XG-1 selber wieder in die Hand zu nehmen. Wenn wieder Ruhe rund um das Projekt Foto Ernst eingekehrt ist. Diese Bilder würde ich gerne sehen.

 

Fotografien der Meopta Milona II, Daniel Schluep

„Experiment oder sicheres Resultat?“

Spontan entschied ich mich für Experiment und obwohl ich schon seit meiner Schulzeit fotografiere war’s meine Premiere im Mittelformat. Meine Experimentalzeit mit Pushen und Labor liegt auch schon etliche Jahre zurück und die Kameras schrumpften inzwischen von der klassischen SLR zur schnuckeligen Systemkamera. Gut, dass es sich bei meiner Heldin trotz Mittelformat um eine sehr kompakte Meopta Milona II aus den späten 1940er Jahren handelt. Ob dem Alter seien der alten Dame denn auch die paar Macken verziehen. Der Balg mit der Optik lässt sich nur noch hakelig ausfahren und der Zentralverschluss des Typs Compur-Rapid verweigert standhaft längere Belichtungszeiten. Zudem schreit ein dichter Beschlag auf allen Glaselementen erstmal nach einer tüchtigen Reinigung. Ansonsten ist ja nicht viel dran, an dieser eleganten Tschechin, was schliesslich Fotografieren in Reinform verspricht.

Sogleich anerbietet sich ein fachmännischer Crashkurs im Umgang mit Rollfilm und das Gerät ist voll einsatzbereit. Nun beschleicht mich doch ein mulmiges Gefühl. Was, wenn erst mal gar nix aus der Kamera kommt und jeglicher Anhaltspunkt für Korrekturen fehlen würde? Also erst mal die 12 S/W-Bilder belichten und schauen was da auf dem Film haften beleibt. Gesagt – Getan. Dass der Verschluss ’nen Knacks hat, war mir klar. Also versuchte ich erstmals bei ca. 1/100 zu belichten, angeblich sollen die kürzeren Zeiten bei solch alten Verschlüssen am ehesten stabil bleiben. Eine nachträgliche Messung hat dies schliesslich auch bestätigt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Sucher, bietet dieser doch einen gewissen Interpretationsspielraum, welcher meiner gewohnt exakten Art Bilder zu komponieren etwas entgegenläuft.

Dann wäre da noch die Sache mit den korrekten Belichtungswerten. Der alte Gossen-Messer ist schnell in Betrieb genommen und verrichtet gute Dienste. Noch etwas komfortabler geht’s mit der Pana LX5, welche ich sogleich noch für ein digitales Vergleichs- bzw. Referenzfoto nutze. Um ein bisschen Rechnerei komme ich dann doch nicht herum, ist doch bei der LX5 bei Blende 8 Schluss, was leider ob der starken Sonneneinstrahlung mit dem altersschwachen Fixverschluss von 1/100 nicht genügt. Ne Hausecke da, ne Sprayerei dort – schnell sind die 12 Bilder belichtet. Die teils bewundernden Blicke oder hie und da eine Bemerkung zeigen, dass da ein besonderes Gerät seine Arbeit verrichtet. Bald schon landet der belichtete Film beim Foto-Ernst im Filmeinwurfkasten. Gross ist die Erleichterung, als drei Tage später der entwickelte Film bei mir zu Hause eintrifft und – na ja – nicht ganz aber fast optimal belichtete Bilder zeigt.

Daniel Schluep