Fotografien der AGFA ISOLETTE, Roshan Adhihetty

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AGFA ISOLETTE

Noch nie hatte ich ein so handliches mobiles Mittelformat dabei. Ich hatte grosse Freude an dem ein und ausklappbaren Balgen plus Objektiv, wo man auch gleich alle Werte einstellt. Die Kamera ist eingeklappt extrem robust und handlich, ideal um sie überall hin mitzunehmen. Einen eingebauten Belichtungsmesser hat es nicht, und einen externen hatte ich nicht dabei, weshalb ich meistens geschätzt habe. Zum Glück verzeiht einem der Film vieles. Mit dem schätzen der Schärfe habe ich mich etwas mehr vertan, da man nicht durchs Objektiv schaut und die Schärfenskala einfach in Meter angegeben ist. Neu war für mich auch das quadratische Seitenverhältnis.
Alles in allem eine super Mittelformatkamera mit einem kleinen Lichteinfall an der Seite, der für Specialeffects sorgt.

Technische Angaben:
ISO 200 Farbe, Film von 2016

Roshan Adhihetty, selbständiger Fotograf, Zürich
BA ecal 2014
adhihetty.ch

Fotografien der Ferrania Rondine Linear 7.5, von Sandra Meier

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Liebe auf den ersten Blick.

Obwohl die Filme dafür schwer zu kriegen sind, musste es unbedingt diese Kamera sein.
Die erste Hoffnung auf Bilder lag auf alten 127er Filmen aus dem Foto Ernst Lager. Nach dem Entwickeln war jedoch schnell klar, dass diese definitiv zu alt sind.
Nun gab es zwei Möglichkeiten: Entweder die 127er Filme über‘s Internet bestellen und warten oder einen 135er Film in die Kamera reinbasteln und gleich loslegen. Da mir das Bestellen zu lange dauerte, fiel die Entscheidung klar auf die Bastelei. Da stand ich also nun im Dunkeln und habe irgendwie einen 135er Ilford Film abgerollt, zugeschnitten und dann direkt in die Kamera hineingewickelt.
Neuer Versuch: Knipsen, entwickeln. Ist wieder nichts drauf, ausser einigen Flecken in der Mitte des Films. Zuerst kam die Enttäuschung, dann die Erkenntnis: Die Kamera hat ein Leck – sogar mehrere. Weiteres Vorgehen: abkleben, nochmals einen Film aufwickeln, wieder versuchen, entwickeln. Nun hat‘s geklappt, auf den Negativen ist etwas drauf. Bleibt da nur noch die Frage nach dem „Was kann man denn nun genau einstellen an diesem süssen Böxchen? Wie funktioniert das Ding überhaupt?“ Die Antwort lautet: nach Gefühl. Es gibt nämlich nur zwei Hebelchen, eines ist der Auslöser und mit dem anderen kann man die Verschlusszeit wählen: Entweder „I“ für automatisch, bedeutet nur kurz oder „O“, also so lange man abdrückt. Diese Einfachheit macht die Rondine wahnsinnig liebenswert, da man nie weiss, was man zaubert.

Fazit:
Ich bin noch immer verliebt. Die Kamera war eine riesige Herausforderung und eine noch grössere Freude. So klein, dass man sie überallhin mitnehmen kann und immer für eine Überraschung gut.

Zur Kamera:
Das Modell Rondine wurde ab 1948 von Ferrania in Italien hergestellt. Rondine bedeutet auf italienisch Schwalbe, was irgendwie wunderbar zu diesem hübschen Kästchen passt.

Sandra Meier

FOTOGRAFIEN der Asahi Pentax Spotmatic, Daniel Kobi

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Da ich in meiner Freizeit hauptsächlich Mittelformat fotografiere, fiel meine Wahl spontan auf eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera von Asahi Pentax aus den 60er Jahren mit einem 60 mm Objektiv. Die Kamera an sich war für mich nicht so relevant wie die Wahl des Filmes. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, einmal einen längst abgelaufenen Farbfilm auszuprobieren. Davon gibt es im Hause Ernst ja einige und so lud ich die Pentax mit einem Fujicolor 400 mit Verfallsdatum September 1984.

Der Reiz bei alten Filmen besteht darin, dass man – je nach Lagerung – nie genau weiss, wie viel die Lichtempfindlichkeit im Laufe der Jahre abgenommen hat und was für Farbveränderungen auftreten können. Das Resultat ist immer eine Überraschung. In der Regel sollte man jahrzehnte alte Filmen überbelichten, was ich allerdings nicht tat. Da der integrierte Belichtungsmesser nicht mehr funktionierte, musste ich einen Handbelichtungsmesser zu Hilfe nehmen. Mir war dann doch etwas Bange, ob am Ende überhaupt etwas Erkennbares auf dem Film sein würde, auch wenn dieser alte Fujicolor im heute noch üblichen C-41 Prozess entwickelt werden kann. Es hätte durchaus sein können, dass kaum etwas drauf ist.
Als ich die entwickelten Filme zum ersten Mal sah, war ich deshalb hocherfreut, wie viel auf den belichteten Negativen zu erkennen war. Sie wirkten nicht gerade sehr dicht und teilweise war sehr wenig zu erkennen. Aber die Bilder, welche bei hellem Sonnenschein aufgenommen wurden, waren erstaunlich detailliert. Die Negativscans mit einem Fuji Frontier Minilab bestätigten diesen ersten Eindruck und ich freute mich über die ganz eigene Farbigkeit, welche dieser über 30 Jahre alte Film hervorgezaubert hat. Und das Allerbeste: Es gibt keine App und keinen Filter, der diese Farbigkeit und Körnigkeit auch nur annähernd hinkriegt. Ätsch 😉

Fotografien der PENTACON SIX, Philip Tsapaliras

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PENTACON SIX

One usually associates analogue photography with small canisters of 35mm film. But arguably the real magic of film photography emerges in larger formats; starting from medium format 120 film, all the way to large format 10×8 sheets. Here the subtle smoothness and resolution of film really comes into play, and the results are unparalleled.

The Pentacon 6 is certainly not an advanced or sleek camera, weighing the best part of a kilo and operating like the 1950’s typewriter it nearly is, but despite all of the niggles and difficulties, the results really speak for themselves. The lack sharpness in the 80mm Zeiss Jena lens doesnt matter due to the size of the film; if anything giving more smoothness to the pictures, and the lower resolution is part of the look, being traded off with warm colours and high contrast. Any clumsiness is forgotten once compared to other 6×6 behemoths, rendering this camera, although primitive, a joy to use.