Fotografien der Nikon F – Stephan Jud

Nikon F – Stephan Jud

Fotografieren mit der Nikon F –  wäre nicht der eigenartig klobige Sucher, es gäbe hierzu gar nichts zu schreiben. Das Fotografieren mit der Nikon F gestaltet sich so selbstverständlich und einfach, wie nur denkbar.
Zugegeben, ich habe etwas geschummelt. Nämlich habe ich statt des etwas schwergängigen Zoom-Objektivs mein lieblings-Objektiv (Micro-Nikkor 105 f/4) montiert und mit einem Handbelichtungsmesser gearbeitet, wie ich es vom Mittelformat gewohnt bin. War der Fuji Velvia 100-Diafilm geladen ging’s ab nach Scheveningen, wo die ersten Bilder entstanden.
Die zweite Serie stammt von Le Corbusiers kleiner Villa am Ufer des Léman. Das sperrige Teleobjektiv bedingt ein andauerndes Suchen nach dem richtigen Ausschnitt, wobei sich der Prismensucher als dankbare Unterstützung zeigte. Die faszinierende Farbigkeit der Häuser von Le Corbusier ist auf Diafilm etwas Wunderbares, wenn man schon nicht in so einem Haus wohnt.
Ja, der Sucher…diese eigenartige Kiste obenauf, einseitig angeschrägt und mit dem schönen geradlinigen Schriftzug. Eigentlich beinhaltet der Sucher nebst dem Prisma einen TTL-Belichtungsmesser, welcher dann – ganz Analog – mit dem Blendenring gekoppelt wird und somit automatisch das richtige Licht misst. Leider funktioniert der Beli mit 2 Quecksilberbatterien, welche heute nicht mehr erhältlich sind. Es gibt zwar Ersatzbatterien mit einer kürzeren Lebensdauer (Zink-Luft), oder weitere Alternativen; leider konnte ich diese nicht ausprobieren.
Zum Schluss kann man sagen, dass der Ruf der Nikon F nicht von ungefähr kommt, und ich die sehr schöne Kamera nur sehr ungern wieder zurückgegeben habe. Es macht viel Freude, mit dieser schönen Kamera zu arbeiten.
Stephan Jud, 1985, von Schmerikon, Dipl. Architekt MA ZFH, arbeitet & wohnt in Zürich.

FOTOGRAFIEN der Yashica MF-3 Super, Nathalie Bissig

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Diese Kompakt Kamera habe ich auf einem Ausflug in den Kanton Uri mit einem Kodak Porta 160 ISO getestet. Sie diente wohl einst als Werbegeschenk, ist aus Plastik mit einer miesen Linse, hinten steht eine Adresse und ein ominöses Kästchen mit einem wuchtigen Blitz Stecker und einem on/off Schalter, welche beide nicht funktionieren. Einstellen kann man wenig, für die Wahl der Belichtung wähle man auf dem Rädchen das passende Piktogramm: Sonne, Sonne mit Wolke, Wolke, Regen. Voilà.

Erhofft hatte ich mir eine Art Lomoeffekt, die Freude am kreativen Potential des Zufalls und die Lust, keine Entscheidungen zu treffen. Die Bilder jedoch sind doch sehr versumpft und ich würde nicht mehr mit ihr arbeiten. Dennoch: Sie funktioniert, zwar eingeschränkt, aber je nach dem, kann diese Kamera zu einem Projekt passen.

FOTOGRAFIEN der Minolta Riva Panorama, Nathalie Bissig

Minolta Riva Panorama

 

Minolta Riva Panorama

 

Minolta Riva Panorama

Minolta Riva Panorama

Diese knapp 200 Gramm leichte Kompaktkamera Minolta Riva Panorama beschneidet das Negativ des Kleinbildformates oben und unten und man arbeitet somit mit einem Ausschnitt von 12,2mm: 35mm. Das Objektiv ist 24 mm f/4,5. Erst etwas skeptisch über dieses langgezogene Format, bin ich schon nach den ersten Aufnahmen BEGEISTERT. Belichtet wurden die Bilder auf einem TMAX 400 ISO.

Gerade für die Schnappschüsse von Menschen in einem Raum entsteht eine unauffällige, fast filmische Erzählmöglichkeit die mich packt. Bei dieser Kamera ist man reduziert auf Point ans Shoot, was ich mit Freude auskoste. Den Blitz könnte man ein und ausschalten, diese Funktion ist jedoch bei diesem Exemplar nicht möglich.

Fazit: Die Kamera ist mega mega cool! Ich bewerbe mich hiermit offiziell für den Kauf dieser neuen HELDIN.

FOTOGRAFIEN der Zenza Bronica, David Wieck

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Wenn schon eine Heldin, dann im Mittelformat. Ich dachte eher an alte Balgenkameras im Format 6×9 oder zwei-äugige Spiegelreflexkameras im Format 6×6. Dann bekam ich einen Koffer mit der Zenza Bronica ETRSi – ein Traum von einer Kamera, von der ich viel gehört hatte, die ich aber noch nie in der Hand hatte.

Eingeführt wurde die Kamera im 6×4,5cm Format 1977. Die Version ETRSi mit elektronischem Seiko Zentralverschluss und TTL Blitzlichtmessung erschien 1989 und wurde produziert bis Anfang 2000.  Mir wurde ein wunderschönes Exemplar mit Zwischenringen, Mattscheibensucher, Prismensucher, Wechselmagazinen, 2 Objektiven u.v.m überreicht. Sauber zerlegt in Einzelkomponenten. Und wie sich herausstellen sollte, funktioniert die Heldin mit 2,8/75mm und 4/40mm Objektiv absolut perfekt.

Den Zusammenbau habe ich nur mit intensivem Studium der Gebrauchsanleitung hinbekommen. Zahllose Knöpfchen, Schalter, Riegel und ein Schieber laden zur Fehlbedienung ein und trotz ausgiebiger Fingerübungen im Vorfeld, ist der erste sorgfältig belichtete Rollfilm gänzlich blank geblieben. Weiterlesen