hier findest du alle Bilder, die mit einer analogen Fotokamera aufgenommen wurden
Die Zeiss Ikon 6x6cm stach mir im Foto-Ernst sogleich ins Auge, da mein Vater in den 60ern und 70ern mit einem fast identischen Apparat fotografierte. Er ist für eine Mittelformatkamera extrem handlich, klein und leicht und liefert Bilder mit wunderbar feiner Auflösung. Die Fixoptik lässt sich ausklappen und funktioniert mit einem Balgen wie eine Laufbodenkamera.
Alle Einstellungen wie Verschlusszeit und Blende müssen natürlich von Hand justiert und extern gemessen oder wie beim Fokus geschätzt werden. So fühlte ich mich 40-50 Jahre in die Fotopionierzeit meines Vaters zurückversetzt und begab mich mit diesem Relikt auf Bildersuche. Weiterlesen
Ja, diese Zeiss Ikoflex Favorit 887/16 ist schon ne scharfe Nummer.
Diese Zwillingslinsen Kästchen waren mir ja nur aus weiter Ferne bekannt und so war es mir eine grosse Freude endlich mal eine davon auszuprobieren. Irgendwie hatte ich ein klares Gefühl für die Überholtheit dieser Technik. Ein bisschen Recherche im Netz waren nötig um den ersten Einstieg zu finden, dann gings los.
Eine Rolle Farbfilm wurde an einem verschneiten Frühlingstag verknipst und danach auch gleich entwickelt.
Heute will ich meine Agfa Box Kamera vorstellen, die ich mir als Primarschüler so um 1955 aus meinem Taschengeld gekauft habe. Ich war damals «Ausläufer» und Gehilfe in einem Fotogeschäft am Rennweg in Zürich, wo ich aufgewachsen bin. Es gab zu jener Zeit schon technisch weit ausgefeiltere Kameras für Kleinbildfilme, mit Blenden und Verschlusseinstellungen und oft auch mit einem Kabelanschluss für Blitzgeräte, aber eine so «moderne» Kamera konnte ich mir nicht leisten.
Die Agfa Box 6×9RollfilmKamera war eine simple schwarze Box aus Holz oder Blech mit genarbtem Kunstleder überzogen. Das Objektiv bestand aus einer einzigen Linse mit einer Festbrennweite von zirka 105 mm, was ungefähr einer Normalbrennweite entsprach. Die Verschlusszeit lag bei fester Blende f/11 so um 1/30 Sekunde (abhängig vom schnellen oder langsamen Daumen) und konnte mit einem offenen Verschluss auch auf „Langzeit oder Dauerbelichtung“ eingestellt werden.
Das Negativformat war auf Rollfilm im Format 6×9 cm ausgelegt. Die Agfa Box hat zwei billige, nur mit Mühe einsehbare Prismensucher für Hoch und Querformat, aber leider kein Stativgewinde. Deshalb waren viele Bilder verwackelt und unscharf. Auf der Rückseite war ein rotes Filmfenster, durch das man den Filmtransport zum nächsten Bild kontrollieren konnte. Da dies sehr schlecht erkenntlich war, gab es oft ungewollte Doppel oder Leerbelichtungen. Trotzdem war die Kamera sehr beliebt und ein Verkaufserfolg. Wer mit ihr fotografierte, brachte diese meistens zum Fotogeschäft, wo der belichtete Film vom Fachmann aus der Kamera entfernt und durch einen neuen unbelichteten Film ersetzt wurde. Den Filmwechsel trauten sich die damaligen Fotoamateure meistens nicht selber zu. Schon 1880 prägte George Eastman (der Gründer von Kodak) den heute noch von Marketingfachleuten bewunderten Werbeslogan: «You press the button, we do the rest» (Sie drücken auf den Auslöser. Wir erledigen den Rest). Filmwechsel waren damals etwas für das Fotofachgeschäft. Und die belichteten Papierabzüge wurden den Kunden oft sogar nach Hause gebracht. Das war eine meiner Aufgaben als «Ausläufer». Agfa hatte zwischen 1930 und 1932 Hunderttausende dieser Boxen günstig unter das Volk gebracht und an den Rollfilmen gutes Geld verdient. Dass man noch heute – bald hundert Jahre nach dieser Zeit – mit der Agfa Box 6×9RollfilmKamera aus den 1930erJahren immer noch fotografieren kann, darf man als Glücksfall bezeichnen. Es grenzt an ein Wunder, dass es heute immer noch die Rollfilme im 120er Format zu kaufen gibt, dass man diese immer noch photochemisch entwickeln und weiter verarbeiten kann. Dabei ist es jedermann erlaubt, diese chemisch zu entwickeln und danach entweder chemisch oder digital weiter zu verarbeiten. In 14 Jahren wird die Agfa Box 6×9RollfilmKamera 100 Jahre alt sein. Sie wird dann die Kamera sein, mit der nicht nur unsere Eltern, sondern auch unsere Gross und Urgrosseltern fotografiert haben. Von denen leben die meisten nicht mehr. Aber die Agfa Box 6×9RollfilmKamera aus den 1930erJahren lebt weiter und macht brauchbare Bilder wie eh und je. Mit ihr zu Fotografieren macht Spass, erregt Aufsehen und ist ein echtes Abenteuer.
Felix von Wartburg, Luzern
15. Juli 2016
Ich habe die Canon A1 zwischen den Perlen von analogen Fotokameras im „Foto-Ernst“ – Haus der analogen Kunst gefunden. Dieses Model war in seiner Zeit eine semi-professionelle Spiegelreflexkamera und war das Topmodell der A-Serie. Die A-1 wurde von 1978 bis 1985 gebaut. Besondere Bedeutung erlangte die A-1 dadurch, dass sie als erste über eine Vollautomatik – von Canon Programmautomatik genannt – verfügte, bei der Blendenwert und Verschlusszeit automatisch vom Mikroprozessor der Kamera bestimmt werden. Beide Seiten der A-1 wiesen Gebrauchsspuren auf, was darauf schliessen lässt, dass diese Perle in früheren Jahren bereits rege im Einsatz war. Abgesehen davon ist die Kamera ein sehr schöner Apparat und mit einem Objektiv Canon 50 / 1.8 ausgerüstet. Heute wird diese Perle zwischen 50.- bis 200.- CHF zum Kauf angeboten.
Ich konnte diese Perle leider nicht zur Heldin erwecken, denn die Kamera hat nicht funktionierte und keine Bilder geliefert. Weiterlesen
Laura Gross
Mit einer analogen Kamera zu Fotografieren kann ich jedem empfehlen! Das liegt insbesondere daran, dass wir – die Generation Digital – total verwöhnt sind. Speicherkarten mit endlos viel Platz, superautomatischer Fokus, die Bilder sind gleich da, man kann sie sofort anschauen und löschen. Das digitale Fotografieren macht sehr bequem: Jeder hat ein Handy mit Kamera im Sack, dieses ist schnell gezückt und man kann ständig abdrücken.
Als ich die EXA Compact 35 EE das erste Mal in Händen hielt war ich ein wenig überfordert. Nicht nur, das ich nicht wusste welcher Film am besten geeignet ist, ich hatte auch keinen Auto-Fokus und die Option, Bilder zu löschen fehlte komplett. Das Modell ist aber perfekt für Anfänger: günstig produziert, wenige Optionen mit denen man nicht viel falsch machen kann. Ein Probier-Modell also. Weiterlesen
Mit einer alten, analogen Kamera auf Leute zugehen ist heutzutage ein Vorteil. Man kann den Fremden etwas von eben halt noch Film und alles manuell einstellen und schauenobsieüberhauptnochgeht und so weiter vorschwafeln und im Handumdrehen hat man die Menschen fotografiert, bevor sie genau gemerkt haben, was eigentlich passiert ist. Und bevor sie realisieren, dass man die Bilder nicht anschauen und löschen kann, hat man sich längst bedankt und freundlichst verabschiedet.
Die Rollei 35 ist klein und schön und mit einem wunderbaren 40mm Carl Zeiss Tessar 1:3,5 ausgestattet. Solch eine Kamera kann keine ernsthaften Bilder machen, denkt sich wohl mancher, der vielleicht zum ersten Mal in das Objektiv einer analoge Kamera blickt. Ich finde, sie kann das sehr gut und es hat Spass gemacht, mit ihr durch’s Bankenviertel zu ziehen.
Alle Bilder fotografiert auf Kodak T-Max 100 , Negativ Scans
Die Nikon F lag unscheinbar in einer Schachtel in einem der hundert verstaubten Regale im Lager Bauma. Wertlos, abgenutzt und unbeachtet hatte man sie vor vielen Jahren ins Dunkle gestellt. Da lag sie, bis wir sie wie PerlentaucherInnen gefunden und geborgen haben. Die unzähligen Geschichten, die sie mit ihren FotografInnen erlebt hat, sind ihr deutlich anzusehen. Bestimmt ist sie mehrmals um die Welt gereist und zur treusten Begleiterin eines Menschen geworden. Alles haben die beiden geteilt. Alle Stimmungen, ob durch die Linse oder durch das Auge, bis ins Herz.
Wer war wohl die treue Fotografin, der treue Fotograf? Klar scheint mir, dass es ein Profifotograf war, der sie immer bei sich hatte. Tag und Nacht waren sie zusammen auf der Suche nach dem wichtigen Moment, den es galt mitzuteilen und festzuhalten. Ein Gespann, das zusammen alles überstanden hat. Weiterlesen